Saunabaden in der Schwangerschaft

Bei annähernd sieben Millionen Menschen in unserem Land, die sich die Saunagewohnheit wegen der damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile
zu eigen gemacht haben, gibt es zahlreiche Frauen, die das Saunabaden während der Schwangerschaft fortsetzen. Diese Frauen können eine Reihe
von Gründen genannt werden, die den Gebrauch der Sauna in dieser Zeit nachdrücklich empfehlen:

  • Mithilfe bei der Regulierung des   Wasserhaushaltes
  • Ausschwemmung von Stoffwechselschlacken  aus dem kindlichen Blut
  • übungsmäßige Veränderungen in Blutverteilung  und Kreislaufanpassung
  • Erleichterung der Geburt

Sauna für Schwangere und Babys - gesund und entspannend!

Als Schwangere in die Sauna? Aber ja doch! Wer ein Baby erwartet, ist nicht krank und darf darum auch Saunabaden. Die regelmäßige Sauna entspannt und entkrampft die Muskeln auch im Beckenbereich. Das erleichtert die Geburt. In Finnland schwitzen sogar Säuglinge in der Sauna und fühlen sich wohl. Einige Verhaltensregeln müssen aber beachtet werden.

Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt: Die Seele fährt oft Achterbahn in der Schwangerschaft. Einerseits freut man sich auf das Kind, andererseits fürchtet man die Umstände der Geburt. Da kann ein Saunabad Wunder wirken: In der wohligen Wärme entspannt die Muskulatur, die Nerven werden beruhigt. Gelassenheit und Zuversicht kommen wieder. Ein Baby bekommen - was gibt es Schöneres auf der Welt?

Frauen, die regelmäßig saunabaden, haben häufig weniger Beschwerden in der Schwangerschaft. Ganz nebenbei werden die Abwehrkräfte gestärkt. Durch das Wechselspiel von Wärme und Kühle wird die Durchblutung angeregt. Das ist für Schwangere ein Segen: "Das Baby wird immer größer und schwerer. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Venen. Krampfadern und Thrombosen könnten die Folge sein. Durch regelmäßiges Saunabaden kann dem vorgebeugt werden", erklärt Prof. Dr. med. Eberhard Conradi, Vorsitzender des Deutschen Sauna-Bundes.

Besonders positiv: Die weiblichen Sauna-Fans haben offenbar eine leichtere und kürzere Geburt. Das behaupten jedenfalls Forscher aus Finnland. Und die müssen es ja wissen: Im Ursprungsland der Sauna gehen Schwangere bis kurz vor der Entbindung ins Schwitzbad. Früher kamen dort sogar viele Babys in der Sauna zur Welt!

Bei vorzeitiger Wehentätigkeit ist Saunabaden allerdings tabu. Grundsätzlich gilt bei Erkrankungen in der Schwangerschaft: Vor dem Saunabad den Arzt um Rat fragen! Das gilt auch bei Pilzinfektionen.

Beruhigend: Eine Gefahr fürs Baby im Bauch besteht zu keiner Zeit. "Mit gesundheitlichen Problemen ist erst ab Temperaturen im Körperinneren von deutlich über 40 Grad Celsius zu rechnen. Derart hohe Kerntemperaturen werden aber beim regelgerechten Saunabaden nicht erreicht. Dazu ist nach unseren Empfehlungen die Aufenthaltszeit im Saunaraum einfach viel zu kurz", weiß Rolf-A. Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes aus Bielefeld.

Ist das Baby auf der Welt, spricht nichts dagegen, dass die frischgebackenen Eltern mit ihrem Nachwuchs gemeinsam in die Sauna gehen. Eine Untersuchung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zeigt eindeutig: Säuglingen bekommt die Wärme und anschließende Abkühlung gut. Die Wissenschaftler hatten Säuglinge nach dem dritten Lebensmonat für wenige Minuten in die Sauna gesetzt - natürlich auf dem Schoß von Mama oder Papa. "Den Säuglingen ging es hinterher blendend", freut sich Prof. Dr. med.Gerhard Jorch, Direktor der Magdeburger Universitätskinderklinik.

Andere Studien bestätigen die positive gesundheitsfördernde Wirkung der Sauna: Bei den Kindern wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt und die Abwehrkräfte werden aktiviert. "`Saunakinder´ erkranken erheblich seltener an Atemwegskatarrhen und anderen Infektionskrankheiten wie Bronchitis, Asthma und grippalen Infekten", bestätigt Prof. Dr. Conradi. Ebenfalls gut: Nach dem Saunagang sind die Babys entspannter und schlafen besser - das wiederum kommt den Eltern zugute, die meist in den ersten Monaten chronisch überlastet sind und auch nachts nicht zur Ruhe kommen.

Etliche Saunabetriebe in Deutschland haben sich auf die Nachfragen zur Säuglings- und Kleinkindsauna mit gesonderten Badezeiten und speziellen Kursangeboten eingestellt, die gut besucht werden. Sonst ist es in öffentlichen Saunabädern üblich, dass Kleinkinder erst ab dem dritten Lebensjahr mitgenommen werden. Dann sind die Kinder meistens "trocken".